Die Seniorensicherheitsberater (SSB) im Landkreis St. Wendel unterstützen die aktuelle Kampagne des saarländischen Innenministeriums und des Landespolizeipräsidiums zum Thema „Enkeltrick“. Hierzu werden die SSB in den nachfolgenden Wochen die einzelnen Betrügertricks (wie bereits in der Vergangenheit) erneut vorstellen, um so die Häufigkeit derartiger Betrugsfälle zu reduzieren und vorwiegend unsere älteren MitbürgerInnen mit ihrem Vermögen zu schützen.

In dem aktuellen Bericht wird die Legende I, der sogenannte „Schockanrufe“ vorgestellt.

Eine der schlimmsten Varianten des Enkeltricks nutzt die fortwährenden Ängste und Sorgen von Eltern um ihre Kinder aus.
Bei einem Schockanruf geben sich die Betrüger Ihnen gegenüber am Telefon als vermeintlich

• enge Verwandte (z. B. Kinder oder Enkelkinder)
• Polizeibeamte
• Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter

aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie berichten etwa von einem schlimmen Verkehrsunfall, bei dem eine oder mehrere Personen schwer verletzt oder gar getötet worden seien. Unfallverursacher ist angeblich ein enger Verwandter von Ihnen. Damit Ihr Familienmitglied nicht sofort ins Gefängnis komme, müssten Sie dringend eine Kaution (Bargeld oder auch Wertsachen) an Polizei oder Justiz übergeben.
Um die Glaubwürdigkeit dieser Legende zu untermauern, rufen zusätzlich oft angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Richter bei Ihnen an.
Bei einer abweichenden Legende meldet sich ein vermeintlicher Arzt bei Ihnen und berichtet, dass ein Angehöriger von Ihnen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liege. Zur sofortigen Beschaffung eines überlebenswichtigen Medikaments müssten Sie dringend einen hohen Geldbetrag bezahlen.
Sollten bei Ihnen im Verlauf solcher Telefonate Zweifel an der jeweiligen Geschichte aufkommen, verstehen es die Täter immer wieder, Sie unter Druck zu setzen. Dabei kommen sowohl vermeintliches Mitgefühl als auch handfeste Drohungen zum Einsatz. Oft sind diese Art von Betrugsdelikten mit mehrstündigem, manchmal mehrtägigem Telefonterror verbunden.
Ziel der Masche ist es immer, so viel Geld und Wertgegenstände als irgend möglich zu erbeuten. Die Beute wird schließlich von Mittelsmännern, etwa falschen Polizisten, abgeholt. Die Geldübergabe soll unmittelbar an Ihrer Haustür, oft jedoch an einem neutralen Ort erfolgen (z. B. in der Nähe eines Gerichtsgebäudes).
Daher unbedingt beachten:

  • In Deutschland verlangen Polizei und Staatsanwaltschaft niemals eine Kaution
  • Die Behandlung von Unfallopfern und Patienten erfolgt immer ohne Vorauszahlung

Für weitere Informationen (auch für Vereine und Gruppen) stehen die Seniorensicherheitsberater der Gemeinde Nohfelden, Dietmar Böhmer (Tel. 06852 1415) und Norbert Lesch (Tel. 06852 7578), zur Verfügung. Eine Broschüre zum Thema liegt auch im Rathaus aus.