Fassungslos sehen wir seit dem 24. Februar im Fernsehen tagtäglich die schrecklichen Bilder vom Krieg in der Ukraine. Ein Krieg in unserer Nachbarschaft und Folgen, die wir jetzt schon im Alltag spüren, macht vielen Angst. Niemand kann vorhersagen, was noch auf uns zukommt. Die Älteren unter uns fühlen sich an den 2. Weltkrieg erinnert. Der Angriffsbefehl des russischen Präsidenten Putin lässt sich durch nichts rechtfertigen. Die Ukraine ist ein souveräner Staat, die Ukrainerinnen und Ukrainer haben wie alle Menschen das Recht, frei in einem demokratischen Staat zu leben. Der Krieg kostet Tag für Tag unschuldigen Soldaten beider Länder das Leben und bringt über russische und ukrainische Familien großes Leid.
Ich möchte allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Nohfelden meinen Dank für Ihre Hilfe und Unterstützung aussprechen, die sie in ganz unterschiedlicher Form den Ukrainerinnen und Ukrainern zukommen lassen! Danke für diese Menschlichkeit in einem unmenschlichen Krieg!
Inzwischen haben wir in der Gemeinde Nohfelden 55 Menschen aufgenommen, die vor Zerstörung und Tod aus ihrem Land geflohen sind. Es sind überwiegend Frauen und Kinder. Wir haben zahlreiche Angebote für Wohnraum erhalten und konnten bisher alle Flüchtlinge in Wohnungen unterbringen. Es freut mich sehr, dass auch Wohnraum zur Verfügung gestellt wird, der bisher am Wohnungsmarkt nicht angeboten wurde. Ganz besonders erwähnen möchte ich, dass mehrere Familien Flüchtlinge sogar in ihren eigenen Haushalt aufgenommen haben. Es haben sich auch Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die uns mit ihren Sprachkenntnissen helfen und die Angekommenen jetzt „begleiten“. Dafür sind wir besonders dankbar! Auch Sachspenden konnten wir schon entgegennehmen und weiterleiten. Wir haben bewusst auf einen allgemeinen Aufruf für Sachspenden verzichtet, weil wir bedarfsgerecht unterstützen wollen. Es macht wenig Sinn, ein Lager aufzufüllen und Dinge später nicht zu benötigen. Über Gegenstände, an denen es konkret mangelt, werden wir in den nächsten Wochen gezielt informieren.
Es ist davon auszugehen, dass viele weitere Flüchtlinge zu uns kommen werden. Ihre Aufnahme und Unterbringung bereiten wir aktuell vor. Insbesondere Wohnraum wird weiter benötigt. Wenn Sie Wohnraum vermieten möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit der Gemeindeverwaltung auf. Sie erhalten auch Antworten auf Fragen wie Nebenkosten, Mietvertrag etc. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen! Gerne beantworten wir alle Ihre Fragen. Wenn Sie uns in irgendeiner sonstigen Form unterstützen möchten, z.B. als Patin/Pate, bei der Sprachvermittlung für Kinder, oder in welcher Form auch immer, gerne steht Ihnen Frau Freytag im Rathaus als zentrale Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie erreichen sie telefonisch unter 06852/885-115 oder per Mail unter anne.freytag@nohfelden.de. An dieser Stelle möchte ich auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus und beim Bauhof danken, die über das Alltagsgeschäft hinaus mit Aufgaben im Zusammenhang mit der Flüchtlingsaufnahme betraut sind und einen tollen Job machen.