Bekanntermaßen halten sich Gewässer nicht an Gemeindegrenzen. Dies ist auch bei der Blies der Fall, welche südlich von Selbach entspringt und sich von dort über 100 Kilometer ihren Weg bis nach Saargemünd bahnt. Daher ist eine interkommunale Zusammenarbeit wichtig und deshalb haben sich Nohfelden und die Gemeinden Oberthal, Tholey sowie die Stadt St. Wendel mit der Naturland Ökoflächen Management GmbH (ÖFM) zusammengeschlossen um die Obere Blies gemäß der EU-Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu renaturieren.

In einem ersten Bauabschnitt sollen insgesamt 15 km von der Bliesquelle in Selbach bis zur Kläranlage St. Wendel in einen naturnahen Zustand überführt werden. Es werden Wanderhindernisse wie Verrohrungen, Bauschutt und Müll entfernt und so die Durchgängigkeit der Blies wiederhergestellt. Des Weiteren werden ca. 2,7 km Gewässerrandstreifen ausgezäunt und mit rund 570 standorttypischen Ufergehölzen bepflanzt sowie 27 sogenannte Raubäume im Wasser verankert. Zusätzlich ist in einem zweiten Bauabschnitt geplant, Wehre und Wanderhindernisse für die Fische zu beseitigen. Dafür müssen jedoch noch die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Durch diese Maßnahmen soll das Gewässer wieder in die Lage versetzt werden, sich selbst zu entwickeln. Begradigte und betonierte Bäche und Flüsse sind nicht nur ein Risiko für Hochwasser, sondern auch für die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen. Da die ÖFM langjährige Erfahrung in der Umsetzung der WRRL hat übernimmt sie für die Gemeinden und die Stadt als kompetenter Partner die Umsetzung und Koordination sämtlicher Maßnahmen.

Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul überreichte bei einem Vor-Ort-Termin zur Umsetzung der Maßnahmen drei Zuwendungsbescheide. Das Land unterstützt die Renaturierung dabei mit 95 Prozent der anfallenden Kosten. Dies entspricht insgesamt 244.263,03 Euro.