Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept




Überflutungen: Hochwasser und Starkregen
Vorsorge, Verhalten, Tipps

„Vollgelaufene Keller, weggeschwemmte Autos – das kann mir nicht passieren, ich wohne nicht am Fluss.“

Wer dies sagt, hat nur das Hochwasser im Blick: eine Überflutung, die – zumeist im Frühjahr – aus einer Kombination von Dauerregen und Schneeschmelze resultiert und Flüsse über die Ufer treten lässt.

Die andere Art der Überflutung folgt aus der Sturzflut nach plötzlichem Starkregen, meist bei Sommergewittern. Hier bestehen die größten Gefahren in reliefiertem Gelände: Selbst trockene Rinnen und kleinste Wasserläufe können zu reißenden Strömen werden und immense Schäden verursachen. In Mulden und Tieflagen sammelt sich das Wasser sehr rasch und kann ganze Gebäude durchdringen. Im Gegensatz zu Hochwasser sind Sturzfluten zwar meist regional begrenzt, jedoch kaum vorhersagbar.

Auch wenn sich in Deutschland die Schäden beider Überflutungsformen in etwa die Waage halten, so waren es im Wesentlichen die Jahrhunderthochwasser an Elbe und Donau und jüngst an Ahr und Erft, die europaweit zu Reaktionen führten: Länderübergreifend wurden Vorsorgemaßnahmen beschlossen, die in Deutschland im Wasserhaushaltsgesetz (§ 5 WHG) münden. Hier ist festgelegt, wie Bund, Länder, Kommunen und Hausbesitzer*innen vorsorgen müssen.

Werfen wir einen Blick auf die kommunale Vorsorge und die Eigenvorsorge.

Zum kommunalen Aufgabenbereich gehört die Flächenvorsorge.
Besonders wirkungsvoll sind

  • die Renaturierung von Flüssen
  • die Rückgewinnung der Flussauen
  • der Bau von Rückhalteräumen wie Stauseen, Becken und Poldern
  • die Verbesserung und Sicherung der Abflusswege bei Starkregen

Zu den Aufgaben von Hausbesitzern und -bewohnern zählt die Bauvorsorge, die bereits mit der Analyse der Lage von Grundstück und Gebäude beginnt. Ob ein Objekt überflutungsgefährdet ist, lässt sich zumeist schnell feststellen, zum Beispiel über Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten, die viele Kommunen online stellen.

Unter www.hochwasser-pass.com finden Sie einen Fragebogen, der Informationen und Tipps für eine eigene Hausbegehung und Analyse bietet. Er umfasst die Themen

  • Lage
  • kommunale Schutzeinrichtungen
  • Eindringwege des Wassers (Kanal, Türen, Fenster, Ritzen, Kabelschächte etc.)
  • Fundament und Baustoffe im gefährdeten Bereich
  • Rückstausicherung in Haus und Keller
  • Sicherung der Ölheizung etc.

Hilfreich bei der Bauvorsorge ist ein Gespräch mit Nachbarn über deren Erfahrungen mit Überschwemmungen. Auch die Feuerwehren helfen bei Fragen gerne weiter.

Da Hochwasser sich langsam ankündigt, können sich Hausbesitzer und -bewohner mit Hilfe mobiler Elemente schützen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Jutesäcke zur späteren Sand-Kies-Befüllung
  • Schutzelemente für Tür- und Fensteröffnungen
  • Dammbalkensysteme
  • Dichtfolie und Sandsäcke

In den Händen der Bürgerinnen und Bürger liegt auch die Risikovorsorge, hier vor allem die Elementarschadenversicherung. Bitte unbedingt klären, ob die Hausratversicherung ausreicht oder ob Extremwettergefahren zusätzlich abgesichert werden müssen! Darüber hinaus ist ein Sparguthaben für den Ernstfall empfehlenswert, damit das Hochwasser nicht zu einer finanziellen Katastrophe wird.

Die Verhaltensvorsorge vor dem Ernstfall umfasst u. a.

  • Wetter- und Warnmeldungen verfolgen, auch per App
  • Absprachen mit Nachbarn treffen
  • Aufgaben innerhalb der Familie planen und verteilen
  • Trinkwasser und Lebensmittel bereitstellen
  • Kleidung, Medikamente und wichtige Unterlagen in wasserfeste Koffer oder Taschen packen
  • Mobiltelefon und externen Akku aufladen
  • Taschenlampe und batteriebetriebenes Radio bereitlegen

Der Ernstfall ist eingetreten, das Wasser nähert sich dem Haus. Nun ist es wichtig, sich über die Gefährdungslage ständig auf dem Laufenden zu halten. Aktuelle Informationen liefern u. a. die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes, die Seite www.hochwasserzentralen.de (für PC und mobil) und die App NINA.

Im und am Haus ist nun folgendes zu tun:

  • alle Öffnungen schließen
  • Sandsäcke füllen und einsetzen
  • Strom abschalten, bevor Wasser in den Keller eindringt. Vorsicht: Keller können zu tödlichen Fallen werden, wenn das Wasser von oben eindringt.
  • hilfsbedürftige Personen sowie Haus- und Nutztiere in Sicherheit bringen
  • Gefahrenstoffe und wertvolles Mobiliar in den oberen Stockwerken lagern
  • abschwemmbare Güter und Fahrzeuge sichern oder an sicheren Orten abstellen

Räume, die unter Wasser stehen, meiden. Den Evakuierungsanordnungen von Polizei, Katastrophenschutz oder der Gemeinde unbedingt folgen! Nicht auf überfluteten Straßen und an Uferbereichen aufhalten, diese können unterspült sein, zudem besteht Rutschgefahr.
Wenn das Wasser wieder abgeflossen ist, müssen die Schäden beseitigt werden. Erstellen Sie eine genaue Dokumentation in Wort und Bild für die Versicherung. Tragen Sie bei den Aufräum- und Reinigungsarbeiten Schutzkleidung. Ziehen Sie bei der Wiederherstellung von Haus und Technik Fachleute wie Installateure, Elektriker, Baugutachter oder Bauunternehmen hinzu.

Bei Fragen oder Anmerkungen: starkregenvorsorge@nohfelden.de



Termine Bürgerworkshops

Das beauftragte Ingenieurbüro wird die bisherigen Ergebnisse für die jeweiligen Ortsteile vorstellen. Mit Hilfe eines Computerprogrammes ist es möglich Ihnen die Auswirkungen eines angenommenen Starkregenereignisses detailliert darzustellen. Konkrete Auswirkungen können straßen- und grundstücksbezogen visualisiert werden. Dadurch erhalten Sie eine Einschätzung, wie Sie im Falle eines Starkregens konkret betroffen sein können.

Im Zuge des Workshops werden wir Ihre Erfahrungen und Vorschläge aufnehmen und diskutieren. Sollten Sie über Bildmaterial aus vergangenen Ereignissen verfügen, bitten wir Sie das Material mitzubringen.

Donnerstag, 16.03.2023 um 18:00 Uhr im ev. Gemeindehaus Bosen

Dienstag, 09.05.2023 um 18:00 Uhr im Gemeindehaus Sötern

Mittwoch, 21.06.2023 um 18:00 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Eiweiler

Dienstag, 06.06.2023 um 18:00 Uhr in der Mehrzweckhalle Gonnesweiler

Donnerstag, 13.04.2023 um 18:00 Uhr in der Köhlerhalle Walhausen

Donnerstag, 04.05.2023 um 18:00 Uhr im Bürgerhaus in Neunkirchen/Nahe

Donnerstag, 23.03.2023 um 18:00 Uhr im Rathaus Nohfelden

Donnerstag, 04.05.2023 um 18:00 Uhr im Bürgerhaus in Neunkirchen/Nahe

Dienstag, 09.05.2023 um 18:00 Uhr im Gemeindehaus Sötern

Dienstag, 06.06.2023 um 18:00 Uhr in der Mehrzweckhalle Gonnesweiler

Donnerstag, 13.04.2023 um 18:00 Uhr in der Köhlerhalle Walhausen

Mittwoch, 14.06.2023 um 18:00 Uhr in der Mehrzweckhalle Wolfersweiler

KONTAKT

Andreas Rink
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Marco Trockur
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