In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat den Haushalt für 2022 beschlossen. Nach den außerordentlich guten Haushalten der vergangenen vier Jahre, die jeweils mit schwarzen Zahlen abgeschlossen wurden, kann sich auch der Haushalt 2022 sehen lassen. Sowohl der Ergebnishaushalt (Darstellung von Aufwand und Ertrag, vergleichbar mit der kaufmännischen Gewinn- und Verlustrechnung) als auch der Finanzhaushalt (Darstellung der Ein- und Auszahlungen) weisen bereits im Plan ein Plus auf. Dabei wurde die Einnahmeseite vorsichtig geplant und auf der Ausgabenseite evtl. Steigerungen einkalkuliert. Daher dürfte es nicht zu negativen Überraschungen in diesem Jahr kommen.

Das Ausgabevolumen des Haushaltes 2022 sinkt gegenüber 2021 um 1 Mio. € von 22 Mio. € auf knapp 21 Mio. € und liegt damit wieder auf dem Niveau des Jahres 2020. Die Schulden können auch in diesem Jahr weiter gesenkt werden. Durch den Saarlandpakt des Landes wurden der Gemeinde bereits 8,3 Mio. € Kassenkredite abgenommen. An eigener Tilgung konnte bereits eine Summe von 7,7 Mio. € aufgebracht werden. In diesem Jahr kann vermutlich eine weitere halbe Mio. € getilgt werden. Der Kassenkreditbestand dürfte sich am Ende des Jahres dann bei ca. 3,5 Mio. Euro bewegen (der Höchststand im Jahr 2013 betrug knapp 20 Mio. Euro).

Als gutes Zeichen können die Planung bzw. die Umsetzung von Investitionen der größten Gewerbesteuerzahler gewertet werden. Kurzfristig erhöhen Investitionen zwar die Steuer-Abschreibungen, langfristig wird unsere Gemeinde jedoch profitieren. Während die Kreisumlage in 2022 für Nohfelden um 0,9 Mio. € geringer ausfällt und die Gemeinde stark entlastet, werden sich die Schüsselzuweisungen aus dem Kommunalen Finanzausgleich in den nächsten Jahren voraussichtlich verändern und für Nohfelden deutlich geringer ausfallen.

Dank hoher Zuschüsse von Bund und Land (z.T. bis 90 %) können Großprojekte wie der neue “Bahnradweg St. Wendeler Land“, die Sanierung der Köhlerhalle, die Sanierung von Hallen und Dorfgemeinschaftshäusern, sowie Städtebau- und Dorfentwicklungsmaßnahmen mit einem überschaubaren kommunalen Eigenanteil umgesetzt werden. Solche Projekte laufen z.T. über mehrere Haushaltsjahre und sind meist mit sehr aufwendigen Beantragungsverfahren verbunden. Zu den wichtigsten Ausgaben im Haushalt der Gemeinde zählen im laufenden Betrieb die Unterhaltung von innerörtlichen Straßen und Gehwegen (700.000 €) und die Unterhaltung der gemeindeeigenen Gebäude (481.000 €). Die Summe der Investitionen beträgt 2022 insgesamt 7,8 Mio. €. Hierzu zählen z.B. die Ausgaben für den Erweiterungsneubau am Grundschulstandort Sötern, die Erweiterungen der Kindertagesstätten in Selbach, Sötern und Nohfelden, die Umgestaltung zentraler Flächen in Selbach, Wolfersweiler und Eckelhausen, sowie im touristischen Bereich der Ausbau der Infrastruktur (u.a. der neue Burgspielplatz in Nohfelden). Die aktuell gute finanzielle Lage der Gemeinde ermöglicht es, Sanierungsstau zu vermeiden, indem aufwendige laufende Unterhaltungen durchgeführt werden. Aber auch Investitionen in Neues ist möglich. Dass parallel dazu die Kreditlast verringert werden kann, ist besonders erfreulich. Stabil hohe Gewerbesteuereinnahmen vor allem aus dem Industriebereich, positive Auswirkungen der touristischen Entwicklung und Fördergelder von Bund und Land haben zu unserem aktuell großen Handlungsspielraum geführt.