Das über die Biotonne gesammelte Biogut ist ein wertvoller Rohstoff für die Herstellung von Kompost und Energie. Damit dieser Verwertungsprozess optimal funktioniert, muss das Biogut weitgehend frei von Fremdstoffen sein. Aktuell liegt die Qualität jedoch häufig noch unter dem erforderlichen Niveau.
Ziel ist es, die gesetzlich zulässigen Höchstgrenzen für Störstoffe einzuhalten, um hochwertiges Endmaterial – zum Beispiel Kompost – nach der Vergärung herstellen zu können. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möchte der Entsorgungsverband Saar (EVS) erreichen, dass die Qualität des über die Biotonne erfassten Materials deutlich verbessert wird.

Automatische Erkennung des Tonneninhalts durch KI
Bisher wurden Biotonnen vor allem stichprobenartig durch den EVS oder die Abfuhrunternehmen kontrolliert. Um künftig eine umfassendere und effizientere Kontrolle zu ermöglichen, setzt der EVS nun Müllfahrzeuge mit KI-gestützten Detektionssystemen ein.
Diese fotografieren vor und während der Leerung den Inhalt der Tonne und erkennen mithilfe künstlicher Intelligenz Materialien, die nicht hineingehören. Auffälligkeiten werden automatisch dokumentiert. Die Zuordnung zur jeweiligen Tonne erfolgt über den am Behälter angebrachten Chip.

Schrittweise Einführung in allen Kommunen
Nachdem das System bereits in mehreren saarländischen Städten und Gemeinden erfolgreich eingesetzt wird, folgt nun die flächendeckende Ausweitung. Bis Ende des Jahres sollen alle an den EVS angeschlossenen Kommunen in das Verfahren eingebunden sein, so auch die Gemeinde Nohfelden.

Konsequenzen bei wiederholten Fehlbefüllungen
Bei ersten Verstößen erhalten falsch befüllte Biotonnen einen gelben Hinweisanhänger.
In einer nächsten Phase werden fehlbefüllte Tonnen nicht mehr geleert. Die Betroffenen müssen den Inhalt dann selbst sortieren oder als Restabfall entsorgen. Hier kommt ein roter Anhänger zum Einsatz, der erklärt, warum die Tonne nicht entleert wurde.
Falls Störstoffe erst während des Leerungsvorgangs festgestellt werden, informiert der EVS den Eigentümer schriftlich – bei starken oder wiederholten Verstößen auch mit entsprechenden Maßnahmen.

Zu viele Störstoffe – vor allem „Bioplastik“
Noch immer befinden sich viele Materialien in der Biotonne, die dort nicht hineingehören, darunter insbesondere Metall, Glas sowie Kunststoff – vor allem angeblich „kompostierbare“ Bioplastikbeutel. Trotz der Bezeichnung sind diese nicht für die Verwertung im Biogut geeignet.
Solche Fremdstoffe verursachen hohe Sortier- und Entsorgungskosten und können die Verarbeitung des Bioguts erheblich beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen.

Weitere Informationen zur richtigen Befüllung der Biotonne finden Sie unter: www.evs.de/biogut