Nachhaltigkeit ist heutzutage ein gesellschaftliches Leitthema und somit auch für junge Menschen von Bedeutung. Die Jugendfeuerwehr steht jedoch – trotz vieler Bezüge – bislang nur wenig für das Thema Nachhaltigkeit und wird folglich kaum als nachhaltigkeitsorientierter Jugendverband wahrgenommen. Um als Verband zu nachhaltiger Entwicklung beitragen zu können und die Jugendfeuerwehr für junge Menschen attraktiv zu halten, ist es daher zunächst einmal notwendig, die Akteure der Jugendfeuerwehrarbeit für das Thema zu sensibilisieren. Gemeinsam mit dem Referenten der Deutschen Jugendfeuerwehr, Dr. Karsten Gäbler, und den beiden Koordinatorinnen für kommunale Entwicklungspolitik der Gemeinde Nohfelden, Kerstin Lauerburg und Sarah Welter, haben sich am 25. und 26. Juni 2021 die Verantwortlichen der Jugendfeuerwehr Nohfelden im Rathaus getroffen und während eines zweitägigen Workshops mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt.
Nachdem der Grundstein gelegt wurde, galt es in den Folgemonaten Ideen für eigene Projekte zu sammeln und diese umzusetzen. Als erstes Ergebnis wurde im Herbst das Projekt „Nistkästen für Nohfelden“ ins Leben gerufen, welches sich dank der Unterstützung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die 90 Prozent der Kosten übernommen hat, derzeit in der Umsetzungsphase befindet. Die Jugendfeuerwehr hat ihre Idee im September 2021 auch beim Wettbewerb „Wir sind Nachhaltig“ der Gemeinde Nohfelden eingereicht und das gewonnene Preisgeld von 500€ floss ebenfalls in die Finanzierung der Nistkästen ein. Gefördert wurde das Preisgeld des Wettbewerbs durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit. Die 138 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr bauen nun in ihren Gruppenstunden Nistkästen, die an Eichen im Umfeld öffentlicher Plätze und Wege aufgehängt werden. Diese sollen Kohl- und Blaumeisen anlocken, die bei der natürlichen Bekämpfung des – bedingt durch den Klimawandel – zunehmend verbreiteten Eichenprozessionsspinners helfen. Da die giftigen und nahezu unsichtbaren Brennhaare der Raupen allergische Reaktionen auslösen, werden mit dem Projekt die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen gefördert.
In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Bauhof wurden die Standorte festgelegt und die Nistkästen aufgehängt. Die Mädchen und Jungen sollen das Projekt stetig fortführen, indem sie im Laufe der Jahre weitere Nistkästen bauen und in die regelmäßige Pflege der Kästen mit einbezogen werden, sodass sie viele Jahre von den Vögeln genutzt und die Raupen langfristig bekämpft werden können.
Übrigens dürfen sich auch Privatpersonen gerne mit einbringen, indem sie auf eigenen Grundstücken mit diesen einfachen Mitteln die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners unterstützen.
Bild 1: Die Jugendwehr beim Bauen der Nistkästen / Foto: Gemeinde Nohfelden
Bild 2: Die ersten Nistkästen konnten an der Kita Nohfelden aufgehängt werden / Foto: Gemeinde Nohfelden