Im Rahmen einer Feierstunde am Sonntag, 4. September, wurden das neue Denkmal „Band der Erinnerung“ und der „Platz der Erinnerung“ vor der Saarbrücker Synagoge offiziell eingeweiht. Der neue Gedenkort dient dem namentlichen Gedenken an die jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die im Gebiet des heutigen Saarlandes gelebt haben. Zu diesen Opfern gehören auch die zahlreichen jüdischen Bürger aus Gonnesweiler, Bosen und Sötern.

Die begehbare Denkmal-Skulptur in Form einer teilweise durchsichtigen, wellenförmigen Wand besteht aus einem mehrfach geschwungenen, leicht geneigten Edelstahl-Band. In alphabetischer Reihenfolge erscheinen die Daten von 1.928 Opfern. Das Denkmal wurde auch zum Gedenken an weitere jüdische Opfer errichtet, die in der Skulptur unbenannt sind, weil ihr persönliches Schicksal nicht in Erfahrung gebracht werden konnte. Die Initiative für das namentliche Gedenken auf dem Platz vor der Synagoge ging von dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Synagogengemeinde Saar Richard Bermann aus.

Grundlage für das Denkmal „Band der Erinnerung“ ist eine Liste mit 1.928 Opfern, deren Daten bis zum Beginn der Ausführungsplanung recherchiert werden konnten. Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt und das Landesdenkmalamt haben 2019 und 2020 die Opferdaten mit Unterstützung des Saarländischen Landesarchivs nach wissenschaftlichen Kriterien recherchiert und erfasst. Als Datengrundlage dienten die Opferliste der Synagogengemeinde Saar sowie Vorarbeiten des Vereins „DenkmalMit!“.

Die Recherche nach eventuellen weiteren Opfern ist nicht abschließbar. Insofern gibt das Denkmal ein vorläufiges Ergebnis wieder. Im Herbst dieses Jahres wird das Stadtarchiv Saarbrücken auf der Homepage der Landeshauptstadt ein digitales jüdisches Gedenkbuch mit Opferdaten veröffentlichen.