Waldgemeinde Nohfelden

Nohfelden gehört mit 45 % Waldanteil zu den waldreichsten Gemeinden im Saarland. In den Wäldern dominiert das Laubholz, hier vor allem die Buche. Der Wald ist zum Großteil in privatem Besitz. Die Baumartenzusammensetzung und auch die Waldverteilung in Nohfelden sind historisch bedingt und durch mannigfaltige Nutzungen gewachsen. Das Projekt „Waldgemeinde Nohfelden will darauf hinweisen und das Verständnis und Bewusstsein dafür fördern. Das besondere kulturelle Erbe der historischen Waldnutzungen soll erhalten und als Teil der regionalen Identität auch in die Zukunft getragen werden.

Mit dem Projekt soll auch eine Analyse der vergangenen Wald- Entwicklung möglich werden, die hilft, die Nutzung des Waldes und den Umgang damit an die durch die klimatischen und demografischen veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Die Transformation der Waldflächen im Sankt Wendeler Land in eine klimafreundliche Bewirtschaftung und Nutzung ergänzt die bisherige Waldgeschichte und schreibt neue Kapitel, in denen Verantwortung für die Zukunft übernommen wird.

Die Initiative „Unser Wald für morgen“ will für die Probleme des Waldes unter den Auswirkungen des Klimawandels sensibilisieren. Gleichzeitig sollen Waldbesitzer für eine aktivere Bewirtschaftung ihres Waldes motiviert werden.

Generationenübergreifenden Akteursgruppen wird angeboten, kleine Waldpartien („Miniwälder“) mit verschiedenen Baumarten zu bepflanzen und über mehrere Jahre zu betreuen. Dabei kann die Erfahrung gemacht werden, wie unterschiedlich die Wuchsdynamiken der verschiedenen Baumarten sind und wie diese mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtkommen.

Das Spannende: Die Entwicklungsdynamik der Baumarten im „Miniwald“ wird mit Hilfe von periodisch aufgenommenen Fotos dokumentiert. Die Gemeinde Nohfelden, der SaarForst-Landesbetrieb und Privatwaldbesitzer der Forstbetriebsgemeinschaft Saar stellen in ihren Waldungen die Kleinflächen zur Verfügung.

Informationsveranstaltung und Projektvorstellung am 13. Mai 2025 im Rathaus Nohfelden.

Von Beginn an waren unsere Wälder einem ständigen Wandel unterworfen. Eiszeiten und Warmzeiten haben vielfältige Veränderungen bewirkt, auch bezogen auf Baumartenzusammensetzung und Waldstrukturen.

Seit mehr als 2.000 Jahren kommt es zusätzlich zu nutzungsbedingten Umgestaltungen – abhängig von Intensität und Art der Holznutzung in unserer Region.

Diese Geschichte des Waldes soll vor dem Hintergrund der Geschichte des Sankt Wendeler Landes erzählt werden. Daher orientiert sie sich an der Gliederung der ERZÄHLUNG EUROPA 5 X 500.

Wie sah der Wald hier zur Zeit der Kelten aus – wie und für was nutzten die Römer den Wald und welches Bild zeigte sich in der fränkischen Epoche, im hohen Mittelalter und in der Neuzeit?

Abschließend werden vor dem historischen Hintergrund in einem Ausblick die möglichen Folgen des Klimawandels auf die aktuellen und zukünftigen Folgen für unsere Wälder diskutiert.

Seit Ende der 1980er Jahre informieren in der Gemeinde Nohfelden zwei Dorfgemeinschaften periodisch in Veranstaltungen über historische Waldnutzungen, die bis heute unsere Wälder prägen: die „Walhauser Köhlertage“ und die „Eiweiler Lohheckentage“.

Walhauser Köhlertage
1983 – 1990 – 1994 – 1998 – 2003 – 2008 – 2013 – 2018 – 2023

Eiweiler Lohheckentage
1987 – 1992 – 1997 – 2003 – 2008 – 2013

Vergangenes dokumentieren

Es werden Wege gesucht, das bisherige Engagement und die umgesetzten Aktivitäten anschaulich zu dokumentieren.

Zukünftiges diskutieren
Gleichzeitig wird diskutiert, wie zukünftig unter den Bedingungen des demografischen Wandels die Erinnerung an die geschichtliche Waldnutzung wachgehalten werden kann.

In dem im Jahre 2002 erschienen Buch „Jäger, Jagd und Jagdgenossen – Beiträge zur Geschichte der Jagd im Raum Nohfelden“ ist die Entwicklung der
Jagdgenossenschaften seit 1800 dokumentiert.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sich – wie in allen Gesellschaftsteilen – auch im jagdlichen Bereich starke Veränderungen ergeben, die sich in vielfältiger Weise zeigen:
– Bildung neuer Eigenjagden mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Konzepten
– stark veränderte Wildbestände in Zahl und Zusammensetzung – z.B. Damwild, Schwarzwild und Muffelwild
– Legalisierung und Nutzung technischer Hilfsmittel bei der Jagdausübung (Wärmebildkamera, Schalldämpfer)

Diesen Wandel in der Jagdkultur von 2000 bis 2023 zu untersuchen und zu dokumentieren, ist Inhalt des Projektes und ergänzt die Veröffentlichung über die Entwicklung der Jagd von 1800 bis 2000.

Brennholz hat die gesamte Kulturentwicklung des Menschen begleitet. Auch heute noch symbolisiert das Brennholz die ländliche Lebenskultur.

Nohfelder Brennholztage und Brennholzfibel
1995 startet in Nohfelden eine viel beachtete Initiative zur Förderung der Brennholzkultur – im Mittelpunkt: die Brennholzfibel „Behagliche Wärme in Verantwortung genießen“. Die Nohfelder Brennholztage 1996 und 1999 informieren jeweils umfassend über eine zeitgemäße Brennholzkultur.

Klimawandel verlangt neue Brennholzkultur
Mit dem Klimawandel und der damit verbundenen Energiewende ändern sich auch die Rahmenbedingungen für das Heizen mit Holz.

Im Mittelpunkt steht das Bemühen, eine klimagerechte Nutzung des lokalen Brennstoffes Holz als typisches Element einer ländlichen Lebenskultur sicherzustellen.

Im öffentlichen Wald der Gemeinde Nohfelden werden jährlich etwa 80 Kunden mit ca. 600 rm. Brennholz beliefert.

Die Fotoausstellung im Kulturzentrum Bosener Mühle, zeigt Bäume und Wälder vor allem der Gemeinde Nohfelden. Diese werden in speziellen Themenkreisen gezeigt und sollen auch so gesehen werden:

Buchwaldlärche und Buchwalddouglasie bilden Prachtexemplare an „Solitärbäumen“. Auch diese Riesen sind aus Samen und Keimlingen hervorgegangen und werden noch als Totholz vielfältigen Lebensraum bieten – vom „Werden und Vergehen im Wald“. Dieses ist allerdings auch beeinflusst von den „Auswirkungen des Klimawandels“ – am Peterberg sind diese erkennbar. „Waldgeschichte(n)“ beinhalten in Nohfelden immer die Walhauser Köhlertage und die Eiweiler Lohheckentage. „Wildtiere“ – was wäre ein Wald ohne seine Bewohner?!

Der international erfolgreiche Naturfotograf Konrad Funk war in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur Revierleiter in Nohfelden, sondern auch Nationalparkförster – er kennt die Bäume und Wälder Nohfeldens wie niemand sonst.

Ausstellung Von Bäumen und Wäldern im Kunstzentrum Bosener Mühle ab dem zweitem Oktoberwochenende.

Im Sankt Wendeler Land sind in den vergangenen Jahrzehnten an Weg- und Waldrändern zahlreiche interessante Solitärbäume gewachsen. Mit der Solitärbauminitiative sollen in Ergänzung zu den Skulpturen der Sankt Wendeler Skulpturenstraße Solitärbäume als natürliche Landmarken des Sankt Wendeler Landes etabliert werden. Gestartet wird mit einem Testlauf in der Gemeinde Nohfelden. Mit Unterstützung der örtlichen Jäger sollen die interessantesten Solitärbäume gefunden und dokumentiert werden.

Ein Schwerpunkt in Nohfelden: Optimierung der Solitärbaumfotografie in Zusammenarbeit mit dem Naturfotografen Konrad Funk.

Auftakt Solitärbauminitiative im Rahmen der Ausstellung im November 2025 im Kunstzentrum Bosener Mühle.

Neuigkeiten und Termine

Im Rahmen des LEADER-Projekts „Waldgemeinde Nohfelden“ wird generationsgemischten Akteursgruppen – Familien, Vereinen, Schulklassen oder sonstigen Initiativen – angeboten, mit vielfältigen Baumarten bepflanzte kleine Waldpartien („Miniwälder“) über mehrere Jahre zu betreuen. Das genaue Konzept und die Organisation werden in dieser Informationsveranstaltung im Rathaus vorgestellt.

Zu der Veranstaltung sind alle interessierten BürgerInnen herzlich eingeladen!

Hier wird in den ländlichen Raum investiert!

Dieses Projekt wird gefördert durch:

Ansprechpartner/innen

Gemeinde Nohfelden
Kerstin Lauerburg
Dipl. Ing. Raum- und Umweltplanung (TU)
Telefon: 06852/885-117
Mail: Kerstin.Lauerburg@nohfelden.de

Unterstützende Kuratoren
Werner Feldkamp
Mail: wfeldkamp@schlau.com
Eva Henn
Mail: e.henn@bildungsnetzwerk-swl.de
Christoph Frisch
Mail: info@cmfrisch.com